Romance TV feiert den Geburtstag von Rosamunde Pilcher

Zum 100. Geburtstag der berühmten britischen Schriftstellerin Rosamunde Pilcher haben wir uns an etwas ganz Besonderes herangewagt.

In einem fiktiven Interview trifft eine Frau aus der heutigen Zeit auf die Schöpferin zahlreicher Bestsellerromane, die Generationen von Leserinnen mit ihren Geschichten über Liebe, Familie und das Leben an der Küste Cornwalls verzaubert hat. Obwohl dieses Gespräch so nie stattgefunden hat – Rosamunde Pilcher verstarb im Jahr 2019 – sind die Antworten der Autorin dennoch authentisch. Sie basieren auf Originalzitaten aus Interviews und ihren schriftlichen Äußerungen, die wir in einen neuen, modernen Kontext gesetzt haben.

Dieses imaginative Interview ist nicht nur eine Hommage an das literarische Erbe von Rosamunde Pilcher, sondern auch eine Einladung, ihre zeitlosen Einsichten und die Tiefe ihrer Gedankenwelt erneut zu entdecken – in einer Welt, die sich seit ihrem Schaffen rasant verändert hat.

Wir laden Sie ein, sich mit uns zurückzulehnen und an einem herrlichen Herbsttag an die Küste Cornwalls entführen zu lassen.

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Tea Time mit Rosamunde Pilcher

Das Kaminfeuer knistert leise, während der Duft von frischem Tee den Raum erfüllt. Das Wohnzimmer vereint britische Eleganz mit einer gemütlichen, einladenden Atmosphäre. An den Wänden hängen alte Gemälde, und die Regale sind voll mit Büchern, die von unzähligen Geschichten zeugen. Auf dem Tisch steht feines Porzellan, dazu Scones, Clotted Cream und selbstgemachte Marmelade.

Rosamunde Pilcher, mittlerweile 100 Jahre alt, sitzt in einem bequemen Sessel, ihre Augen leuchten, und ihr Lächeln strahlt Wärme und Herzlichkeit aus. Es ist der 22. September, ein milder Spätsommernachmittag, und wir treffen uns zur Tea Time in ihrem behaglichen Wohnzimmer in Cornwall. Das Cottage ist idyllisch gelegen, eingebettet in blühende Gärten. Von draußen dringt das sanfte Rauschen der Wellen herein, die gegen die Felsen schlagen, während eine angenehme Meeresbrise durch das geöffnete Fenster weht. In diesem Augenblick scheinen die Zeiten miteinander zu verschmelzen – Vergangenheit und Gegenwart berühren sich.

Hier sitze ich, eine Frau der heutigen Zeit, erfüllt von Fragen, die mich tief bewegen. Fragen über die Liebe, Selbstverwirklichung und das Streben nach Glück – Themen, die Rosamunde Pilchers Werke seit Jahrzehnten prägen und die Herzen von Millionen Frauen berührt haben. Heute habe ich die einmalige Gelegenheit, mit ihr über diese Themen zu sprechen. Ich möchte erfahren, wie sie das Leben sieht, wie sie es geschafft hat, so viele Menschen zu inspirieren, und was wir heute von ihren Weisheiten lernen können.

Anna: Guten Tag, Mrs. Pilcher. Es ist mir eine große Ehre, an Ihrem 100. Geburtstag mit Ihnen zu sprechen. Ich kenne all ihre Bücher und natürlich auch die Verfilmungen. Wie fühlt es sich an, auf ein so reiches und erfülltes Leben zurückzublicken?

Rosamunde Pilcher: Das Leben ist so außergewöhnlich. Die schönsten Überraschungen warten hinter Ecken, wo du sie niemals vermutet hättest.[1]

Anna: Sie haben mit nur 16 Jahren begonnen, Ihre Geschichten zu veröffentlichen. Was hat Sie damals dazu inspiriert?

Rosamunde Pilcher: Als ich acht war, hörte ich einmal, wie sich Erwachsene über die Schriftstellerin Dorothee Black unterhielten, die einen jungen Offizier geheiratet hatte und wie immer knapp bei Kasse war. Da hatte sie die brillante Idee, Kurzgeschichten für Frauenmagazine zu schreiben. Angeblich verdiente sie damit 1000 Pfund. Ich dachte, so viel Geld wäre schön, und dann dachte ich, was für eine tolle Idee das war. Denn wenn man verheiratet war und Kinder hatte, konnte man auf diese Weise Geld verdienen, ohne in ein Büro gehen zu müssen.[2]

Anna: Das klingt, als wäre die Unabhängigkeit für Sie immer wichtig gewesen. Welche Rolle spielte das Schreiben in Ihrem Leben?

Rosamunde Pilcher: Ich langweile mich ohne Schreiben. Schreiben ist für mich Genuss, die beste Methode, mich zu entspannen.[3]

Anna: Ihre Romane haben vielen Menschen Trost gespendet und ihnen einen Ausweg aus dem Alltag geboten. Was glauben Sie, warum das so ist?

Rosamunde Pilcher: Die Welt ist oft ziemlich trostlos. Die Menschen leben mit ihren Familien in Hochhäusern, und das Leben ist nicht sehr aufregend. Wenn man eine fröhliche Kurzgeschichte liest, fühlt man sich etwas besser. Man kann so dem Alltag entfliehen, und das braucht jeder ab und zu.[4]

Anna: Ihre Geschichten drehen sich immer um die große Liebe, und doch ist jede Erzählung einzigartig. Woher schöpfen Sie Ihre Inspiration? Und wie war es damals, als Sie Ihr bekanntestes Werk, Die Muschelsucher, geschrieben haben?

Rosamunde Pilcher: Ich hatte schon länger drei verschiedene Handlungsstränge in meinem Kopf. Also habe ich sie einfach alle kombiniert. Einer thematisierte die Handlungskraft dieser unkonventionellen Familienstrukturen der Oberklasse. Das hat mich immer fasziniert. Damals kannte ich eine Schriftstellerin, eine ältere Dame, deren Mann Psychiater war. Sie lebte lange Zeit in Österreich. Ihr Name war Philobat Tom, und sie schrieb ein berühmtes Buch namens Tödlicher Sturm. Sie war damals schon sehr alt, aber ich fragte sie: Woher bekommen Sie Ihre Ideen? Sobald ich eine aufgeschrieben habe, fällt mir nichts mehr ein. Sie antwortete: „Mein liebes Mädchen, die Ideen werden dich wie Tiger befallen.“ Und sie hat recht behalten. Wenn man in der richtigen Stimmung ist, kann aus einer kleinen Idee etwas Großes entstehen. Das Ergebnis war Die Muschelsucher.[5]

Anna: Ihre Geschichten sind auch durch wunderschöne Landschaften inspiriert, besonders Cornwall und Schottland. Warum sind diese Orte für Sie so bedeutend?

Rosamunde Pilcher: Ich denke, Romantik offenbart sich hauptsächlich durch schöne Landschaften. Mir geht das Herz auf, wenn ich im schottischen Hochland oder am Meer in Cornwall bin. Das ist unglaublich romantisch.[6]

Anna: Ihre Bücher sind bekannt für ihre einfühlsame Darstellung von Beziehungen und Liebe. Wie definieren Sie Liebe?

Rosamunde Pilcher: Liebe bedeutet nicht, Perfektion zu finden. Liebe bedeutet, die schrecklichsten Fehler zu verzeihen.[7]

Anna: Aber bedeutet das, sich alles gefallen zu lassen, auszuhalten und zu warten, dass sich etwas ändert? Oder einem Mann hinterherzulaufen, der einen gar nicht verdient hat oder will?

Rosamunde Pilcher: Wenn sich ein Liebhaber von mir trennte, habe ich mich nur umgedreht und gedacht: geh nur, bald kommt ein neuer.[8]

Ich muss unwillkürlich lächeln. Auch Mrs. Pilcher schmunzelt. Sie ist viel moderner, als ich dachte.

Anna: Was würden Sie jungen Frauen heute raten, die ihre eigenen Wege gehen und ihre Träume verwirklichen möchten?

Rosamunde Pilcher: Ich weiß nur, der wichtigste Mensch auf der Welt ist man selbst. Du bist der Mensch, mit dem du leben musst. Du bist dein eigener Umgang, dein Stolz. Selbstsicherheit hat nichts mit Selbstsucht zu tun, es ist einfach ein Brunnen, der nicht austrocknet, bis zu dem Tag, an dem man stirbt und ihn nicht mehr braucht. [9]

Anna: In Ihren Büchern steht oft die bedingungslose Liebe im Mittelpunkt. Glauben Sie, dass der Partner dabei genauso wichtig ist wie man selbst? Und haben Sie jemals an die große Liebe geglaubt, wie sie in Ihren Romanen beschrieben wird?

Rosamunde Pilcher: Die große Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht. Ich jedenfalls war nie richtig verliebt, nicht so, wie die Frauen in meinen Romanen.[10]

Anna: Wie würden Sie dann Glück definieren, wenn nicht mit der großen Liebe?

Rosamunde Pilcher: Glück ist, das Beste aus dem zu machen, was man hat.[11]

Anna: Die Verfilmungen ihrer Romane haben Millionen Menschen auf der ganzen Welt berührt. Was glauben Sie, warum sie so erfolgreich waren?

Rosamunde Pilcher: Die Menschen mögen meine Filme vor allem wegen der schönen Orte. Es ist wie beim Lesen meiner Romane: Man lässt sich in eine andere Welt tragen. Und ich schreibe über eine gute Welt.[12]

Ich schaue ein bisschen traurig. Denn nicht alles ist immer gut in dieser Welt. Mrs. Pilcher scheint meine Gedanken zu spüren und drückt liebevoll meine Hand. Mit großen Augen schaue ich sie an. Sie gibt mir Kraft und Halt in diesem Moment. Es wäre schön, immer so einen Menschen an seiner Seite zu wissen.

Anna: Ich würde so gerne wieder zu Ihnen kommen. Sicher kann ich dankbar sein, dass ich heute die unglaubliche Chance habe, mit Ihnen zu sprechen, obwohl sie unsere Welt längst verlassen haben. Das weiß ich. Und doch fehlt mir ein Mensch, der mir zuhört, dem ich mich anvertrauen kann und der mich versteht.

Meine Gastgeberin lächelt verständnisvoll. Sie schenkt mir einen warmen Blick.

Rosamunde Pilcher: Der Tod bedeutet nichts. Er zählt nichts. Ich bin nur weitergegangen, in den nächsten Raum. Nichts ist passiert. Alles bleibt exakt, wie es war. Ich bin ich, du bist du, und das alte Leben, (…), bleibt unberührt, unverändert. Was immer wir füreinander waren, wir sind es noch immer. Sprich von mir auf die leichte Weise, wie du es immer getan hast.[13]

Anna: Was würden Sie jungen Menschen raten, die heute ihre Karriere beginnen möchten?

Rosamunde Pilcher: Wenn du etwas willst, nimm es dir. Niemand wird es dir einfach geben.[14] Dinge geschehen, weil es bestimmt ist, dass sie geschehen. Nichts geschieht ohne Grund. Nichts ist unmöglich.[15]

Anna: Vielen Dank, Mrs. Pilcher, für diese Einblicke. Sie haben so viele Menschen berührt. Ich bin sicher, dass Ihre Worte auch heute noch viele Leben inspirieren werden.

Meine Gesprächspartnerin schließt mich in die Arme und drückt mich fest an sich. Ich spüre Trost und Kraft darin. Ihr ganzes Wesen strahlt ein tiefes Verständnis aus, das man wohl nur durch die reichen Jahre an Lebenserfahrung, Fülle und dem bedingungslosen Annehmen der Menschlichkeit erlangen kann.

So endet mein Gespräch mit einer der größten Schriftstellerinnen unserer Zeit. Zum 100. Geburtstag von Rosamunde Pilcher heben wir die Tassen und stoßen auf ein Jahrhundert voller sinnlicher Geschichten, intensiver Erfahrungen und zwischenmenschlicher Wärme an. In diesem Moment berühren sich die Zeiten – Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen, und die Geschichten von gestern sind die Weisheiten von heute.

Quellennachweise:
[1]Pilcher, Wintersonne (2000).
[2] Interview mit Romance TV.
[3] https://zitate.eu/autor/rosamunde-pilcher-zitate.
[4] Interview mit Romance TV.                                                                                                                                                    
[5]Interview mit Romance TV.
[6] Interview mit Romance TV.
[7] https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/die-schoensten-zitate-von-rosamunde-pilcher--11529586.html.
[8] https://zitatelle.blogspot.com/2011/05/rosamunde-pilcher-zitate.html.
[9] https://zitatelle.blogspot.com/2011/05/rosamunde-pilcher-zitate.html.
[10] https://gutezitate.com/zitat/112369.
[11] Pilcher, Die Muschelsucher (2014).
[12] Interview mit Romance TV.
[13] https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/die-schoensten-zitate-von-rosamunde-pilcher--11529586.html.
[14] Interview mit Romance TV.
[15] https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/die-schoensten-zitate-von-rosamunde-pilcher--11529586.html.
Copyright Fotos: Alan Peebles

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